Guten Tag,
ich habe eine Frage zur Durchführung des K-ABC. Darf das Testverfahren in mehreren zeitlich voneinander getrennten Teilen durchgeführt werden? Bei den mir bekannten Testverfahren ist so etwas i.d.R. ausgeschlossen - gilt dies auch für den K-ABC?
Dann eine Frage zur Klassifizierung der Standardwerte. Ist es korrekt, Standardwerte von 77 oder 80 als "leicht unterdurchschnittlich" zu bewerten? Im mir vorliegenden Fall wurde lediglich auf der Skala SGD ein Wert über 85 erreicht (86), alle anderen liegen zwischen 54 (Fertigkeitenskala), 65 (SED), 77 (SID) bis 80 (nonverbale Skala). Der Gutachter geht von "leicht unterdurchschnittlichen Leistungen" aus und stellt sich die Frage, warum das Kind seine Fähigkeiten nicht abrufen kann. Ich stelle mir die Frage, ob hier die Daten korrekt interpretiert werden. Wird man so dem Kind mit seinen individuellen Förderansprüchen gerecht?
Viele Grüße
hobo

Lieber Hobo!

Die Verteilung der Untertest auf mehrere Sitzungen ist oft sinnvoll, da hohe Konzentrationsforderungen an die Kinder gestellt werden.
Standardwerte zwischen 77 und 80 bezeichne ich als unterdurchschnittlich und nicht als leicht unterdurchschnittlich.
Zur Hypothese, dass das Kind seine Fähigkeiten nicht abrufen kann, gehört m.E. auch eine Beschreibung des beobachteten Verhaltens aus dem diese Interpretation resultiert.

Mit freundlichen Grüßen
Gernot Schinkmann

Lieber Herr Schinkmann,
admin schrieb:

QUOTE:
...
Zur Hypothese, dass das Kind seine Fähigkeiten nicht abrufen kann, gehört m.E. auch eine Beschreibung des beobachteten Verhaltens aus dem diese Interpretation resultiert.
...

Testwerte für sich allein sagen zunächst mal nicht viel aus, das ist mir schon klar. Ich möchte hier in aller Öffentlichkeit allerdings nicht in Detail gehen, zumal ich nur indirekt betroffen bin. Ihre Antwort hat schon Klarheit in Teilbereichen gebracht, deshalb vielen Dank.
Es grüßt Sie
hobo